moving history | FORUM

Welche Bilder bleiben? Die DDR, die Friedliche Revolution und die Nachwendezeit im Film

Paneldiskussion mit Filmeinspielern
Filme über Geschichte spielen für unsere Erinnerungskultur eine zentrale Rolle. Sie konservieren eine bestimmte Sicht auf historische Ereignisse und verweisen zugleich auf die Gegenwart, in der sie entstanden sind. Wie wird das Leben in der DDR heute in Filmen dargestellt? Mit welchen Mitteln wird insbesondere die Friedliche Revolution von 1989 inszeniert? Welche Deutungen werden dabei vermittelt? Deckt sich dieses Bild mit den Zeitdokumenten, die direkt 1989/90 entstanden sind? Welche Filme haben Eingang ins kulturelle Gedächtnis gefunden? Welche sind in Vergessenheit geraten? Und aus welchen Gründen? Und wo liegen bis heute die blinden Flecke unserer filmischen Erinnerungskultur?

26.09.19 / 18:30 Uhr
Thalia Programmkino

Gäste
Prof. Dr. Thomas Lindenberger
Hannah-Arendt-Institut, Dresden
Prof. Dr. Ina Merkel
Universität Marburg
Heide Schwochow
Drehbuchautorin

Moderation
Dr. Andreas Kötzing
Hannah-Arendt-Institut, Dresden

In Kooperation mit dem
Hannah-Arendt-Institut für
Totalitarismusforschung (HAIT)

Eintritt frei

Die Transformation der ostdeutschen Filmproduktion ab 1990

Paneldiskussion mit Filmeinspielern
Bis 1990 existierten zwei deutsche Staaten mit grundsätzlich verschiedenen Filmsystemen – das eine staatlich organisiert, das andere privatwirtschaftlich. Im Zuge der Wiedervereinigung musste das Filmwesen der DDR auf die marktwirtschaftlichen Bedingungen vorbereitet und angepasst werden. Die Diskussionsrunde beschäftigt sich mit den damit einhergehenden Veränderungen in der Filmlandschaft: Was geschah mit der ostdeutschen Filmproduktion nachdem die DEFA umgewandelt und 1992 endgültig abgewickelt wurde? Welche strukturellen Veränderungen waren zu beobachten? Wie entwickelte sich der Standort Babelsberg? Diskutiert werden Probleme und Herausforderungen aber auch mögliche Vorteile dieses Transformationsprozesses. Anhand von Filmbeispielen berichten die Panelteilnehmer*innen zudem von ihren ganz persönlichen beruflichen Erfahrungen unter den neuen Bedingungen. Wie verliefen die weiteren Berufswege ostdeutscher Filmschaffender? Mit welchen Hürden hatten sie zu kämpfen? Offerierten sich auch neue Chancen? Und wie steht es um den oft als defizitär diskutierten Anteil ostdeutscher Perspektiven im Film – heute und in Zukunft?

27.09.19 / 19:00 Uhr
Thalia Programmkino

Gäste
Katrin Schlösser
Produzentin Ö-Film (Berlin),
Kunsthochschule für Medien Köln
Peter Badel
Kameramann, Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
Dieter Chill
Kameramann
Karin Düwel
Schauspielerin

Moderation
Stefanie Eckert, DEFA-Stiftung (Berlin)

Eintritt frei

Faces of History

Paneldiskussion mit Filmeinspielern
Die Vorstellung des Publikums von Geschichte wird nicht nur durch populäre Historienfilme allgemein, sondern vor allem auch durch Schauspieler*innen geprägt, die in diesen Filmen historische Persönlichkeiten dargestellt haben. Vertreter von Politik und Geschichte, aber auch Künstler üben dabei immer eine besondere Faszination aus. So sind Schauspieler*innen mitunter fast wie Ikonen an die Stelle der realen Person getreten – insbesondere dort, wo das Original nicht jedem präsent ist.

Ulrich Matthes verkörperte unter anderem NS-Propagandaminister Joseph Goebbels in DER UNTERGANG und den Schriftsteller Ernst Jünger in DAS MEER AM MORGEN

28.09.19 / 16:00 Uhr
Thalia Programmkino

Gäste
Margarethe von Trotta
(Regisseurin)
Ulrich Matthes
Schauspieler

Moderation
Dr. Felix Moeller
Filmemacher

Eintritt frei

Reportagen für die Revolution? 1989 und das Westfernsehen

Paneldiskussion mit Filmeinspielern
Die Ereignisse von 1989 spielten sich auf den Straßen der ostdeutschen Städte ab – und zugleich im bundesdeutschen Fernsehen, das bekanntlich auch im größten Teil der DDR empfangen werden konnte. Dass deren Bewohner*innen über die Fluchtwelle im Sommer 1989, die sich entwickelnden Demonstrationen und das teilweise brutale Vorgehen der Polizei informiert waren, hatte zur Folge, dass sich die Revolution schneller, möglicherweise auch anders vollzog. Die Fernsehbilder fungierten als Verstärker. Unbeabsichtigt wurde im November das Fernsehen zum Auslöser für den Mauerfall – die Worte Günter Schabowskis auf der Pressekonferenz zur neuen Reiseregelung, die am 9. November live im Deutschen Fernsehfunk (DFF) ausgestrahlt wurden. Eine wichtige Rolle in diesen Monaten spielte auch das in Westberlin vom SFB produzierte ARD-Magazin »Kontraste«. Roland Jahn, heute Leiter der BStU, damals Journalist, hatte in den Jahren zuvor bereits inoffizielle Bilder aus der DDR für das Magazin besorgt und mit dem Redakteur Peter Wensierski zusammengearbeitet.

29.09.19 / 14:15 Uhr
Filmmuseum Potsdam

Gäste
Roland Jahn
Bundesbeauftragter für die Unterlagen
des Staatssicherheitsdienstes (BStU)
Peter Wensierski
Schriftsteller, Journalist und
Dokumentarfilmer

Moderation
Susanne Burg

In Zusammenarbeit mit dem BStU.

Eintritt frei