
Retrospektive: Stilles Land
Mit seinem Spielfilmdebüt Stilles Land (1992) fängt Andreas Dresen die Umbruchstimmung in der DDR im Herbst 1989 ein. Eine Gruppe von Schauspielern in der Kleinstadt Anklam probt eine kritische Inszenierung von Warten auf Godot, während tausende Ostdeutsche versuchen, über Ungarn auszureisen, und in der Hauptstadt die Mauer fällt. Im Film gestalten der Regisseur und die Drehbuchautorin Laila Stieler besonders glaubwürdige, ehrliche Figuren. Da ist Lethargie, Zögern und Angst, da ist aber auch Ironie und Humor. »Das Land ist still!« – eine treffende Aussage, die den Geschehnissen in der Großstadt Berlin entgegengestellt wird und in Bezug auf die Kleinstadt Anklam zur Zeit der Wende dennoch zutreffend erscheint.
Uraufführung
07.05.1992, Filmkunstfest Schwerin
Laufzeit
98 Min.
Regie
Andreas Dresen
Produktion
Hochschule für Film und Fernsehen KONRAD WOLF (Babelsberg); Max Film Wolfgang Pfeiffer Filmpro- duktion (Berlin); Mitteldeut- scher Rundfunk (Leipzig); Südwestfunk (Baden-Baden)
Darsteller*innen
Thorsten Merten, Jeannette Arndt, Kurt Böwe, Petra Kelling, Horst Westphal, Katrin Martin, Asad Schwarz, Mathias Noack, Hans-Uwe Bauer, Burkhard Heyl
Drehbuch
Laila Stieler, Andreas Dresen
Vorlage
Samuel Beckett (Zitate des Theaterstücks Warten auf Godot)
Kamera
Andreas Höfer
Schnitt
Jörg Hauschild, Rita Reinhardt
Musik
Tobias Morgenstern, Rainer Rohloff
Preise
Hessischer Filmpreis, Deutscher Kritikerpreis (beide 1992)
Trailer