
Retrospektive: Lichter aus dem Hintergrund
Knapp zehn Jahre nach dem Mauerfall entstand LICHTER AUS DEM HINTERGRUND, ein prekäres Stimmungsbild der »Mauerkind«-Generation. Der Film porträtiert den Fotografen Robert Paris, Spross einer Künstlerfamilie und in den 1980er-Jahren eine Punk-Ikone des Prenzlauer-Berg-Milieus. Damals streifte er durch alte Industriebauten, verwaiste Bahnanlagen und Ruinen in den toten Winkeln an der Mauer und hielt die Tristesse der Stadtlandschaft in prägnanten Schwarzweißbildern fest. Als ihn Helga Reidemeister in den 1990er-Jahren zum Protagonisten ihres Films machte, hatte er seine Profession jedoch aufgegeben. Der Film greift die Verbitterung und Blockade des Mittdreißigers als exemplarisches Beispiel für die Kollateralschäden der Wiedervereinigung auf, indem sie sein Dilemma mit plakativen Bildern überhöht.
Gäste:
Katrin Schlösser (Produktion),
Lars Barthel (Kamera)
Moderation:
Claudia Lenssen
Uraufführung
16.02.1998, Internationales Forum des Jungen Films
Laufzeit
93 Min.
Regie
Helga Reidemeister
Produktion
Katrin Schlösser, Frank Löprich, Helga Reidemeister
Drehbuch
Helga Reidemeister, Guntram Weber
Protagonist
Robert Paris
Dramaturgie
Zoran Solomun
Kamera
Lars Barthel
Schnitt
Dörte Völz
Musik
Konrad Bauer