
Retrospektive: Das Deutsche Kettensägenmassaker
»Seit Öffnung der Grenze am 9. November 1989 haben Hunderttausende von DDR-Bürgern ihre alte Heimat verlassen. Viele von ihnen leben heute unerkannt unter uns. 4 Prozent kamen niemals an…« Auch Clara möchte ihr Glück im Westen versuchen. Dort angekommen, gerät sie in die Fänge einer apokalyptischen Metzgerfamilie, die die Neuankömmlinge frei nach dem Slogan empfängt: »Sie kamen als Freunde und wurden zu Wurst.« Als Reaktion auf die hastige Wiedervereinigung, die Schlingensief als Kolonisierung des Ostens kritisiert, postuliert er, dass eine derartige Einverleibung nur durch vorherige Zerstückelung denkbar ist: Was nicht geteilt wird, wird zerteilt. Ein wütender, impulsiver Kommentar eines jungen, kritischen Regisseurs auf die politischen Ereignisse im Stil eines US-amerikanischen B-Pictures.
Gast: Bettina Böhler
Moderation: Claudia Lenssen
Uraufführung
26.10.1990, Internationale Hofer Filmtage
Laufzeit
63 Min.
Regie
Christoph Schlingensief
Produktion
Christoph Schlingensief, DEM Filmproduktion (Mülheim an der Ruhr); Rhewes Filmproduktion GmbH (Köln)
Darsteller*innen
Karina Fallenstein, Brigitte Kausch-Kuhlbrodt, Susanne Bredehöft, Volker Spengler, Alfred Edel, Artur Albrecht, Dietrich Kuhlbrodt, Reinald Schnell, Udo Kier, Irm Hermann
Drehbuch
Christoph Schlingensief
Kamera
Christoph Schlingensief, Voxi Bärenklau
Schnitt
Ariane Traub
Musik
Jacques Arr