Retrospektive: Das Deutsche Kettensägenmassaker

Sa, 28.09 / Thalia Programmkino / 12:00 Uhr

»Seit Öffnung der Grenze am 9. November 1989 haben Hunderttausende von DDR-Bürgern ihre alte Heimat verlassen. Viele von ihnen leben heute unerkannt unter uns. 4 Prozent kamen niemals an…« Auch Clara möchte ihr Glück im Westen versuchen. Dort angekommen, gerät sie in die Fänge einer apokalyptischen Metzgerfamilie, die die Neuankömmlinge frei nach dem Slogan empfängt: »Sie kamen als Freunde und wurden zu Wurst.« Als Reaktion auf die hastige Wiedervereinigung, die Schlingensief als Kolonisierung des Ostens kritisiert, postuliert er, dass eine derartige Einverleibung nur durch vorherige Zerstückelung denkbar ist: Was nicht geteilt wird, wird zerteilt. Ein wütender, impulsiver Kommentar eines jungen, kritischen Regisseurs auf die politischen Ereignisse im Stil eines US-amerikanischen B-Pictures.

Gast: Bettina Böhler
Moderation: Claudia Lenssen

Uraufführung

26.10.1990, Internationale Hofer Filmtage

Laufzeit

63 Min.

Regie

Christoph Schlingensief

Produktion

Christoph Schlingensief, DEM Filmproduktion (Mülheim an der Ruhr); Rhewes Filmproduktion GmbH (Köln)

Darsteller*innen

Karina Fallenstein, Brigitte Kausch-Kuhlbrodt, Susanne Bredehöft, Volker Spengler, Alfred Edel, Artur Albrecht, Dietrich Kuhlbrodt, Reinald Schnell, Udo Kier, Irm Hermann

Drehbuch

Christoph Schlingensief

Kamera

Christoph Schlingensief, Voxi Bärenklau

Schnitt

Ariane Traub

Musik

Jacques Arr